Pro Fehntjer Tief
Das Fehntjer Tief ist die Lebensader der Fehnkultur. Schon immer lief das Wasser aus den unberührten Mooren durch diesen natürlichen Wasserlauf zur Ems.
1633, in der Zeit des 30-Jährigen Krieges, erkannten vier Emder Kaufleute, dass mit „getrocknetem Morast“ die Emder Stadtbevölkerung aus einer Notlage befreit werden könnte. Sie machten sich über das Fehntjer Tief auf den Weg dorthin, wo heute Westgroßefehn liegt, um auf zunächst 400 Diemat Grundfläche Torf stechen zu lassen. Das wurde zu einem Gewinn, nicht nur für die vier Emder Kaufleute. So entstanden Arbeitsplätze für Torfgräber, die sich schon bald ansiedelten und eine Bebauung schufen. Der Großefehnkanal wurde gegraben, der Torf wurde gestochen und getrocknet, dann mit kleinen Schiffen zu den Verbrauchern transportiert und die abgegrabenen Flächen zu Kulturland gemacht, auf der sich die Fehntjer ihre Grundnahrungsmittel erzeugen konnten.
Wenn auch die Arbeit im Moor beschwerlich war, eine Notzeit gab es hier nicht.
Bald bauten sich die Fehntjer ihre eigenen Schiffe, Handwerksbetriebe entstanden, die für die Werften als Zulieferer für schmiede arbeiten, Segeltuch, Tauwerk und viele andere Artikel dienten.
In der Blütezeit von ca. 1820 bis etwa 1890 wurden Holzhandel, Reedereien und Befrachtungskontore eingerichtet, die für den Warenaustausch sorgten, die über die Weltmeere transportiert wurden. Die Segelschiffe, die auf den Fehntjer Werften gebaut wurden, fuhren bis nach Südamerika und ins Baltikum.
Das Fehntjer Tief hat diese Entwicklung nicht nur gesehen, sondern war als Fahrwasser die Grundlage für die so genannte Fehnkultur.
Dies alles ging nach dem 2. Weltkrieg zu Ende, als die Industrialisierung sich ausbreitete. Die Torfschifffahrt hörte auf, doch eine neue Nutzung des Fehntjer Tiefs entstand. Der Fremdenverkehr im ostfriesischen Binnenraum wurde entwickelt und in Timmel, dem Zentrum des Tourismus in Großefehn, bekam einen Bootshafen für viele Sportboote. Doch dann kam der Wermutstropfen, der uns Sorge bereitet.
Das Fehntjer Tief verschlammt und ist für größere Sportboote nicht mehr tief genug. Liegeplätze im Bootshafen Timmel bleiben frei und der Tourismus verliert an Attraktivität. Das Land Niedersachsen als Eigentümer Gelder zur Verfügung für eine Baggerin, kassiert aber beim Entwässerungsverband erhöhte Kosten für die Durchleitung des Oberflächenwassers. Dieses Geld verschwindet im Staatssäckel auf Nimmerwiedersehen.
Unser Aufruf!
Wir müssen das Land Niedersachsen zwingen, die Befahrbarkeit des Fehntjer Tiefs zu erhalten. Darum werben wir für freiwillige Spenden für den Grundstock einer Finanzierung. Das Oberflächenwasser nicht nur von Großefehn fließt ins Fehntjer Tief. auch Lübbertsfehn, Ihlowerfehn, Jheringsfehn, Warsingsfehn und Spetzerfehn entwässern zum Fehntjer Tief und profitieren vom Bootstourismus. Was wäre Ostfrieslands Mitte ohne Wassertourismus?
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Jeder Euro zählt.